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Schreck in der Abendstunde

Bad Lauterberg (dah). Einen gehörigen Schreck hat am Mittwochabend eine Bewohnerin einer Mansardenwohnung im dritten Stockwerk eines großen Mehrfamilienhauses der Baugenossenschaft in der Reuterstraße bekommen. Als sie nach einem langen Arbeitstag ein Bad nehmen wollte und über den Flur ihrer Wohnung ging, schlängelte sich plötzlich eine rund 50 Zentimeter lange weiße Schlange mit schwarzen- und orangefarbenen Ringen über den Fußboden. Geistesgegenwärtig stülpte sie zunächst einmal einen großen gläsernen Sektkühler über den ungebetenen Eindringling. Bekannte der Bewohnerin setzten später das Tier in ein geeignetes Gefäß um. Am Abend konnte jedoch nicht mehr geklärt um welch eine Schlangenart - ob gefährlich oder nicht, es sich handelt. Am gestrigen Donnerstagvormittag erteilten Jürgen Hergert von der Schladener Schlangenfarm, wie auch ein Experte der Berufsfeuerwehr Göttingen aufgrund der Harz Kurierfotos Entwarnung und stellten fest, es handelt sich um eine ungefährliche Königsnatter handelt. Diese ist allerdings hier nicht heimisch, kommt hauptsächlich in den USA und Mexiko vor, wurde entweder ausgesetzt oder ist einem Schlangeliebhaber ausgebüxt. Derartige Tiere sind für rund 100 Euro in Tierhandlungen zu haben. Sehr ähnlich, so die Schlangenexperten, sind einige Unterarten der giftigen Korallenottern, bei diesen Tieren fehlen zwischen der Grundfarbe und den orangefarbenen Ring lediglich die schwarzen schmalen Ringe. Die vorgefundene Königsnatter ist immun gegen das Gift der in ihrem Gebiet vorkommenden Giftschlangen.

Normalerweise halten Königsnattern bei den vorherrschenden kühlen Temperaturen  eine mehrmonatige Winterruhe, dies könnte auch der Grund sein, warum dieses Tier ein warmes Plätzchen in einer Wohnung gesucht hat.  Dabei ist es für eine Schlange, so die Experten, kein großes Problem eine Hauswand bis zum 3. Obergeschoß zu erklimmen, und dann durch ein offenes Fenster in eine Wohnung einzudringen.

Nachdem das Tier zunächst einmal bei der Polizei Bad Lauterberg eine Zwischenunterkunft gefunden hatte, sprach sich der Schlangefund schnell unter den Bewohnern der Reuterstraße herum und tatsächlich meldete sich der Inhaber des Tieres. Diesem, ein Anwohner des Nachbarhauses, war die Königsnatter schon vor rund vier Wochen auf unerklärliche weise entkommen.  Glücklich konnte er seinen Liebling wieder in Empfang nehmen.

Foto: dah.

2009-11-11--18--unbekannte-Schlange

Das eingefangene Tier.

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